

Trauma-sensitive Körperarbeit
Markus Mühlbacher, Luzern

Portrait Markus Mühlbacher

"Das Beste was mir passieren konnte war mein Burnout"
Markus Mühlbacher

Mein Weg: Vom Banker zu Körperarbeit & Trauma-Verarbeitung
Ich könnte jetzt sagen: Es begann mit meinem Burnout 2015. Doch in Wirklichkeit stimmt das gar nicht. Jeder Lebenslauf beginnt mit der Zeugung. Quantenphysiker mögen sagen sogar schon lange vorher. Wir sind nur die Inkarnation einer Seele. Oder die Fortsetzung einer langen Ahnenreihe. Wie auch immer.
Geboren 1965 in Zürich im Sternzeichen der Jungfrau (mit Aszendent Fisch) wuchs ich in Wettingen, Zug, Ebikon und Luzern auf. Internationalität habe ich quasi in die Wiege gelegt bekommen: Meine Grosseltern stammten aus vier verschiedenen Ländern: Schweiz, Österreich, Deutschland, Frankreich. Kein Zufall also, dass ich u.a. 4 1/2 Jahre in Südamerika gelebt habe und 10 Jahre mit einer gebürtigen Peruanerin verheiratet war. Meine Jugend war alles andere als "schön": Wie in meiner Generation typisch wurde ich direkt nach der Geburt von der Mutter getrennt. Körperkontakt galt damals als "verweichlichend" - ein Unsinn, den vom NS-Regime in Deutschlang in den 30er-Jahren eingeführt, von uns übernommen und bis in die 80er-Jahre so beibehalten wurde. Mit fatalen Folgen: Fast jeder und jede meiner Generation hat so schon das erste Entwicklungs-Trauma in die Wiege gelegt bekommen. Doch das war mir (und meinen Eltern) damals natürlich überhaupt nicht bewusst. Und das ist genau das Problem: Ein Trauma ensteht erst, wenn innert drei Monate nach dem Erst-Ergeignis "nichts Heilsames" passiert. Dann ist der Weg frei ins Unterbewusstsein und den daraus entstehenden Glaubenssätzen, die unser Leben fortan (negativ) beinflussen.
Was ich in meiner Kindheit und Jugend erlebte (aber nicht wusste warum) war: Ausgrenzung, Mobbing, sexueller Missbrauch, Schläge, Strafen, fehlende Liebe. Dies kompensierte ich mit Leistung: Mit guten Schulnoten bekam ich die extra-Portion Schlagrahm auf den Coupe Dänemark. Waren die Noten schlecht, wurde ich in den Keller gesperrt, mit Fernseh-Verbot belegt oder sonst wie bestraft. Von Lehrern wurde ich vor der Klasse blossgestellt. Völlig unbewusst durchzogen sich solche unschöne Episoden durch mein Leben, bis ich 2015 mit einem gemäss medizinischer Diagnose "schwerem psycho-physischen Erschöpfungs-Syndrom" (= Burnout) in der Klinik Schützen Rheinfelden landete.
Und dies war der Wendepunkt in meinem Leben. Nicht nur kam ich dort mit Menschen in Kontakt, die ich sonst nie getroffen hätte. Nein, sie haben mir auch gezeigt: Welches "Problem" sie jetzt gerade haben, es hat einen Grund. Und jeder und jede hat ein grosses Herz. Weil es durchs "harte Leben" zugeschüttet wurde, kann es nicht leuchten. Es hat einen Panzer drumrum. Wie meins damals auch.
Nach zwei Jahren Psychotherapie spürte ich: Da fehlt was. Was genau war mir nicht klar. Ich wusste zwar was ich nicht mehr wollte: Zurück ins "Business", zurück auf die Bank, obwohl es die Alternative Bank war und ich dort u.a. zuständig für Nachhaltigkeit war. Bis mir eine Bekannte riet: "Geh doch mal auf eine Kuschelparty". Was? Mit wildfremden Menschen kuscheln? Nö, sicher nicht. Widerstand. Aber auch Neugierde. Nach einem Tritt in meinen eigenen Allerwertesten wagte ich den Schritt an den ersten Kuschelabend in Luzern. Das wars. Das, was mir gefehlt hatte: Körperkontakt, Akzeptanz, bedingungslose Liebe. "Eine Blase unendlichen Friedens" wie ich es nannte. Und was für eine Transformationskraft das hatte, es war unfassbar. Ich und Tränen? Geht nicht. Doch, geht. An dem Kuschelabend habe ich Rotz und Löffel geweint. Vor allen Leuten. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich meine Maske abgeworfen. Und es wurde wohlwollend angenommen.
Von da an war mein Weg vorgezeichnet: Wenn ich mit Körperkontakt so viel Heilung erfahre, wenn ich dasselbe bei den anderen Teilnehmenden der Kuschelabende feststellte, wenn ich einfach "ich" sein darf im Hier und Jetzt, da muss was dahinter stecken. Also begann ich zu lesen und forschen: "In an unspoken Voice" von Peter A. Levine z.B. Oder "Berührungs-Hunger" von Elisa Meyer. "Entwicklungstrauma heilen" von Dr. Laurence Heller. Arte-Sendungen zum Thema Berührung. Youtube-Videos. Und dann die Weiterbildungen und Retreats:
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Berührungs- und Kuscheltrainer bei Rosi Döbner in Berlin (2018)
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Jahreskurs Achtsamkeit und Sexualität bei LuciAnna Brändle in Winterthur (erste 4 Module, 2018)
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Selbstliebe und Inneres Kind bei Rosi Döbner in Finkenwerder (2019)
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Professioneller Kuschler bei Elisa Meyer in Leipzig (2019)
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Kuscheltherapeut bei Angeline Heilfort in Berlin (2020)
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Tantra-Masseur bei Jeannette Schmid (2020-21)
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Liebes-Schule bei Felix Hegi und Eva Dimmeler in Sternenberg (2021 & 22)
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Sexuelles Trauma heilen bei Peter A. Levine & Diana Richardson (2021)
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De-Armouring & Sexual Healing bei Susanne Roursgaard in Holland (2021)
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De-Armouring Fundamental Practitionner bei Susanne Roursgaard in Holland (2022)
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Full-Body-De-Armouring bei Susanne Roursgaard in Holland (2023)
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Liebesschule II bei Felix Hegi & Eva Dimmeler in Sternenberg (2023)
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De-Armouring Advanced Practitionner Training bei Susanne Roursgaard in Holland (November 2023)
Seit 2019 arbeite ich offiziell selbständig und habe in dieser Zeit in rund 350 Einzel-Sessions Menschen auf einem Teil ihres Lebensweg begleitet und unterstützen dürfen. Daneben habe ich 22 Tages- oder Abend-Veranstaltungen zum Thema "bewusst berühren" konzipiert, organisiert und teilweise mitgeleitet. 2021 und 22 durfte ich zusammen mit Angeline und Rubem vom Kuschelraum Berlin 24 zukünftige Kuscheltherapeut*innen in einwöchigen Retreats ausbilden. Mein für viele "exotischer" Weg wurde immer mal wieder von Medien zum Thema gemacht:
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Radio Enery FM zum "Tag der Umarmung", Juni 2023: https://static.wixstatic.com/mp3/e11afd_399581fdca5040e9b117097445d129e9.mp3
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Natürlich - Bewusst gesund leben, Mai 2022: Berührung ist Nahrung für die Seele
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toxic.fm, Januar 2021: Wie gefragt ist Kuscheln in Zeiten von Corona?
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zentralplus, Januar 2020: Diese Geschichten musst Du gelesen haben
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zentralplus, Dezember 2019: Selbst die Visitenkarten sind ihm ausgegangen
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20 Minuten, November 2019: Ex-Banker wird zum Profikuschler
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toxic.fm, November 2019: Vom Banker zum Kuschler
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zentralplus, November 2019: Armutszeugnis für die Gesellschaft?
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zentralplus, November 2019: Mein erstes Mal beim Profikuschler
Wenn mir eine Klientin sagt: "Mit Dir bin ich in einem Jahr weiter gekommen als mit anderen Therapien in 10 Jahren" ist das das grösste Kompliment für mich. Es berührt und motiviert mich, mich weiterhin für diese so wichtige Arbeit zu engagieren und drann zu bleiben.
Aufgrund einer Schulter-Operation kann ich 2023 keine grösseren Retreats organisieren. Ich bin bereits daran, für 2024 solche Räume für Wachstum und Heilung zu planen. Du wirst rechtszeitig davon erfahren. Vorläufig konzentriere ich mich auf meine Einzel-Klientinnen. Einige ihrer Feedbacks findest Du hier.
Ich freue mich auf Dich!
Mit einer herzlichen Umarmung
Markus Mühlbacher, Frühling 2023

